Udabno bei Nacht
Wie ich am Tag zuvor beschlossen hatte, unternehme ich einen erneuten Ausflug in die Richtung, in die ich gestern schon bei Tage gewandert war.
Zunächst komme ich wieder zu der kleinen Kapelle und zu dem verlassenen Landwirtschaftsgebäude, die auch bei Nacht ein tolles Fotomotiv abgeben.
Inzwischen bläst ein starker, eiskalter Wind, so dass ich mir meine Mütze über beide Ohren und meinen Schal bis zu den Augen hoch ziehe. Als Ninja verkleidet, stapfe ich weiter zu dem kleinen See, oberhalb des Dorfes.
Dieser gibt ein faszinierendes Fotomotiv ab, da sich in ihm sogar die zahllosen Sterne spiegeln.
Im Westen leuchtet der Horizont orange-rot, was entweder durch die Hauptstadt Tiflis oder die etwas näher gelegene Industriestadt Rustawi verursacht wird.
Im Osten wird der Nachthimmel durch die überraschend hellen, bläulichen LED-Straßenlaternen von Udabno "verunreinigt".
Um einen noch klareren Sternenhimmel sehen zu können, steige ich zunächst auf den Berg hinter dem See und auf der Rückseite wieder hinunter. Da von dort der hellere Horizont nicht mehr zu sehen ist, ist der Sternenhimmel noch viel klarer und übersäht mit Millionen von Sternen. Ich habe tatsächlich noch nie in meinem ganzen Leben so viele Sterne am Nachthimmel gesehen.
Um mich herum ist es stockfinster. Ich kann noch nicht mal mehr meine eigene Hand vor Augen sehen.
Dafür höre ich jede Menge Geräusche von irgend welchen Tieren um mich herum. Da ich weiß, dass es in dieser Gegend auch Bären und Wölfe gibt, ist mir zugegeben etwas mulmig zu Mute. Aber zum Glück habe ich ja eine starke Taschenlampe dabei.
Ich umkreise den Berg, bis ich wieder zurück zum See gelange. Anschließend mache ich mich auf den Rückweg zum Gasthaus.
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