Die Kazchi-Säule

Nahe dem Dorf Kazchi etwa 5 km nordwestlich von Tschiatura in Georgien überragt eine knapp 40 Meter hohe, frei stehende Kalkstein-Felsnadel den Fluss Kazchura.

Seit dem 10. Jahrhundert befindet sich auf dem rund 10 × 15 Meter messenden Gipfelplateau der Klippe eine kleine georgisch-orthodoxe Klosteranlage. 
Sie besteht aus einer kleinen Kapelle unter der sich eine Krypta befindet und einem Wohngebäude mit drei Einsiedlerzellen und einem Weinkeller.
In der Zeit der Eroberung Imeretiens durch die Türken im 16. Jahrhundert wurde das Kloster aufgegeben und verfiel zu einer Ruine.

Erst seit 1995 lebt auf dem Gipfelplateau wieder ein asketischer Einsiedler-Mönch nach dem Vorbild der mittelalterlichen Bewohner.
1999 bis 2005 wurde das Kloster von Archäologen erforscht und 2009 mit staatlicher Unterstützung restauriert und wieder aufgebaut.
Zwei Mal pro Woche steigt der Einsiedler-Mönch die Leiter hinab, die die Archäologen inzwischen angebracht haben, um in der neu gebauten Kapelle am Fuß des Felsens einen Gottesdienst abzuhalten.

Da man vom Fuß des Felsens kaum schöne Bilder vom Kloster machen kann, beschließe ich am nächsten Tag vom Dorf Kazchi aus, einen kleinen, holprigen Feldweg zu folgen, der entlang des höheren Plateaus führt, dass hinter dem Kloster liegt. Auf ungefährer Höhe des Klosters stelle ich mein Motorrad ab und schlage mich zu Fuß durch den Wald, in der Hoffnung irgendwo eine Stelle zu finden, von der aus man einen guten Blick auf den Felsen und das Kloster hat. Zum Glück werde ich auch fündig und kann ein paar schöne Bilder machen.

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